Vor wenigen Tagen hatte ich einen Dolmetscheinsatz, der mit einem Hinweis auf Papageien aus dem Berliner Zoo begann. Mit dem Wort „perroquet“ begann auch meine Beziehung zur französischen Sprache. Nun gehört der „perroquet“ weder im Deutschen noch im Französischen zu meinem Alltagswortschatz. Ich glaube sogar, dass dies der erste Einsatz war, bei dem ich dieses Tier benannt habe – zumindest kann ich mich nicht erinnern, dass ich irgendwann zuvor mal „Papagei“ hätte dolmetschen sollen (obwohl ich mir beim Dolmetschen selbst manchmal wie ein Papagei vorkomme, aber das ist eine andere Geschichte).
Ich habe – und diejenigen, die das gleiche Französischbuch in der Schule hatten, wissen nun schon Bescheid – mit einem Papageien, der mit seinem Besitzer Julien aus der französischen Provinz in die Metropole Paris zieht, angefangen Französisch zu lernen. Die Anfangstexte habe ich so oft gelesen, dass ich sie sehr bald auswendig konnte, was zur Folge hatte, dass sich die Wörter so gut einprägten, dass ich sie wohl nie vergessen werde. Doch vielleicht lag es auch an Julien und Arthur, dass ich mich später für ein Studium ihrer Muttersprache mit einem längeren Aufenthalt in ihrer Stadt entschieden habe und nun für Menschen mit ihrer Muttersprache dolmetsche.
Natürlich ist das übertrieben, ich hätte mich genauso für Französisch entschieden, wenn Arthur nicht Arthur geheißen hätte, sondern Guillaume und auch kein „perroquet“, sondern ein „ours“ – ein Bär – gewesen wäre. Aber mit Arthur, dem perroquet, Französisch zu lernen, hat sehr viel Spaß gemacht und mich, wie man sieht, nachhaltig geprägt…