Dolmetschen für die Schweine

Einer meiner Dolmetscheinsätze fand nicht wie gewöhnlich in einem schicken Konferenzsaal statt, sondern in einem Schweinestall. Der schwarze Hosenanzug wurde gegen einen dunkelblauen Arbeitsanzug ausgetauscht und die Lederschuhe gegen Gummistiefel. Der Wecker klingelte nicht um 7 Uhr, sondern schon um 4.30 Uhr, die Schweine haben ja schließlich Hunger!

Im Rahmen des Praktikantenprogramms des Deutschen Bauernverbands begleitete ich junge Studierende der Landwirtschaft aus Belarus und Russland bei einem Seminar in Schleswig-Holstein. Der theoretische Teil fand ganz gewöhnlich in Seminarräumen statt, der praktische jedoch direkt am Tier im Schweine- und Kuhstall. Und da galt es eben auch für mich als Dolmetscherin früh aufzustehen und alles vor Ort zu dolmetschen: von der Fütterung über die Besamung und die Tierhaltung bis zur Schlachtung. Bei der Geburt assistieren und kleine Ferkel streicheln inklusive, gerne hätte ich eines mit nach Hause genommen!

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